Stift Lilienfeld

Lilienfeld im Mostviertel, Juli 2023

Ein Ort des Staunens. Das 1202 von Herzog Leopold VI. gegründete Zisterzienserstift wurde zum größten mittelalterlichen Kloster­bau Österreichs; die Stiftsbasilika ist die größte Kirche Niederösterreichs. Kreuzgang, Kapitelsaal und Laienbrüdertrakt sind aus Romanik und Gotik erhalten. Die Bibliothek birgt besondere Kostbarkeiten.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Der Zisterzienserorden entstand im 12. Jahrhundert und spielte eine wichtige Rolle in der mittelalterlichen Geschichte Europas. Die Zisterzienser leben nach der Regel des heiligen Benedikt. Heute widmen sie sich vorwiegend der Feier der Liturgie, der Kontemplation, der Gästebeherbergung, der Seelsorge, der Wissensvermittlung und der Pflege ihres spirituellen und kulturellen Erbes.

Hl. Bernhard von Clairvaux (1091 -1153)
Größter Heiliger des Zisterzienserordens, dem das Stift Lilienfeld angehört

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Das Zisterzienserstift Lilienfeld befindet sich in Niederösterreich, etwa 25 Kilometer südlich von Sankt Pölten. Es ist eine Hauptstation an der Via Sacra, dem traditionellen Pilgerweg von Wien nach Mariazell. Mit seinem riesigen Gebäudekomplex samt der größten Stiftskirche Österreichs ist das Stift Lilienfeld ein Ort des Staunens. Hier beten und arbeiten seit über 800 Jahren Zisterziensermönche. Sie widmen sich der Feier der Liturgie, der Gästeaufnahme, der Seelsorge, der Kulturpflege und Verwaltungsaufgaben.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Der Name „Zisterzienser“ leitet sich vom Kloster Cistercium (französisch: Cîteaux) in Burgund ab. Dort entstand 1098 ein Kloster, in dem die Regel des hl. Benedikt besonders sorgfältig beachtet wurde. Die Zisterzienser legten von Anfang an ihren Schwerpunkt auf Einfachheit, Naturverbundenheit und Ausgewogenheit zwischen Gebet, geistlicher Lesung und Arbeit.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Mit dem Eintritt des heiligen Bernhard von Clairvaux und seiner Gefährten begann für die Zisterzienser ein gewaltiger personeller Aufschwung, der zwei Jahrhunderte anhalten sollte. Zisterzienserklöster entstanden in ganz Europa. Zu den ältesten, heute bestehenden Zisterzienserklöstern weltweit gehören Rein (1129), Heiligenkreuz (1133) und Zwettl (1138). Die regelmäßig stattfindenden Äbtetreffen, Generalkapitel genannt, führten zu einer für das Mittelalter erstaunlichen Vernetzung der Zisterzienser verschiedener europäischer Länder. Diese Äbtetreffen hatten nicht nur Einfluss auf die Observanztreue der Zisterzienser, sondern führten auch zu Wissensaustausch in Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau und Baukunst.

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Die Reformation in verschiedenen Ländern Europas (16. Jahrhundert), die klosterfeindlichen Maßnahmen in Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Italien im 18. und 19. Jahrhundert, das NS-Regime in Nazi-Deutschland und der Kommunismus in mehreren Ländern (20. Jahrhundert) führten zur Aufhebung vieler Zisterzienserklöster. Dennoch gelang es dem Zisterzienserorden immer wieder neu an verschiedenen Orten sein klösterliches Wirken zu entfalten.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

In Österreich haben die traditionsreichen Stifte manchen Krisen der Geschichte getrotzt und sind immer wieder neu aufgeblüht. Zisterzienserabteien in Österreich sind: Rein, Heiligenkreuz, Zwettl, Wilhering, Lilienfeld, Schlierbach, Wettingen-Mehrerau und Stams. Österreichische Zisterzienserinnenabteien gibt es in: Mariastern-Gwiggen, Marienfeld und Marienkron. Der oberste Repräsentant der Zisterzienser ist der GENERALABT mit Sitz in Rom.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Die Spiritualität der Zisterzienser ist wesentlich vom hl. Bernhard von Clairvaux und seinen Schülern geprägt. Sie zeichnet sich durch eine gefühlsbetonte Beschreibung der Liebe zwischen Gott und den Menschen aus. Gottesdienste, geistliche Lesungen, Einfachheit und Gehorsam, wie sie die Regel des hl. Benedikt fordert, prägen die Lebensweise der Zisterzienser. Die Verehrung der Mutter Gottes hat einen hohen Stellenwert bei den Zisterziensern. In Österreich widmen sich die Zisterzienser auch vielen Seelsorgsaufgaben, vor allem als Pfarrer in den ihnen anvertrauten Pfarren.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Stift Lilienfeld wurde durch Leopold VI., Herzog von Österreich und der Steiermark, als Tochterkloster von Stift Heiligenkreuz gegründet und gehört damit der Filiation der Primarabtei Morimond an. Als Gründungsjahr ist sowohl 1202 als auch 1206 überliefert. Es kann angenommen werden, dass 1202 die Grundsteinlegung erfolgte und das Kloster 1206 bezogen wurde. Die Gründungsurkunde Herzog Leopolds ist vom 7. April 1209 datiert. 1217 versammelte Herzog Leopold VI. in Lilienfeld viele Adelige seines Herrschaftsgebietes, um von hier aus zum Fünften Kreuzzug aufzubrechen.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Nach dem Kreuzzug schenkte er dem Stift Lilienfeld eine Kreuzreliquie, die er in Byzanz erhalten hatte. Nach seinem Tod wurde Herzog Leopold VI. in der Kirche des Stiftes Lilienfeld bestattet. Die Begräbnisfeierlichkeiten für den Stifter am 30. November 1230 waren mit der Kirch- und Klosterweihe von Lilienfeld verbunden. 1266 oder 1267 fand Königin Margarete von Babenberg in der Stiftskirche ihre letzte Ruhestätte.

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Im 14. Jahrhundert erlangte das Skriptorium von Stift Lilienfeld besondere Bedeutung durch Abt Ulrich von Lilienfeld, den Verfasser der Concordantiae caritatis, und den Mönch Christanus (oder Christian) von Lilienfeld. Die Mönche des Stiftes Lilienfeld nahmen sich im Mittelalter sehr um die Armen- und Krankenfürsorge und um die Gästebeherbergung an. Als Cimburgis von Masowien, die Mutter von Kaiser Friedrich III., auf einer Wallfahrt nach Mariazell in Türnitz starb, wurde sie im Presbyterium der Stiftskirche Lilienfeld bestattet.

Innenansicht der Stiftskirche

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Die Stiftskirche beherbergt auf der Westempore eine große Orgel. Das Orgelgehäuse stammt von einem Instrument, welches im Jahre 1767 von dem Orgelbauer Ignaz Gatto erbaut wurde. Das ursprüngliche Orgelwerk hatte 22 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Im Laufe der Zeit wurde es mehrfach erweitert und umgebaut; Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen in den Jahren 1940 und 1944 blieben unvollendet. Im Jahre 1956 entschied man sich für ein neues Orgelwerk im historischen Gehäuse. Das Werk wurde im Jahre 1962 von dem Orgelbauer Gregor Hradetzky ausgeführt. Es hatte 45 Register (3.288 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal. Angesichts der Anfälligkeit der technischen Anlage wurde das Instrument in den Jahren 1983 bis 1985 durch das Oberösterreichische Orgelbauunternehmen Kögler generalsaniert. Das Schleifladen-Instrument hat seitdem 44 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.

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Im Zentrum der Stiftsbasilika befindet sich das wichtigste Bild des ganzen Stiftes. Seit mehreren Jahrhunderten fallen die Blicke der Mönche, der Pilger und Gottesdienstbesucher auf dieses eine Bild, das sie ein wenig mit einbeziehen will. Es erhebt sich über den Hochaltar in auffallender Größe. Es zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel, gemalt vom Barockkünstler Daniel Gran. Es zeigt, wie die Apostel über die Mutter Gottes und den offenen Himmel staunen.

Hochaltar mit dem Kenotaph Leopolds VI. davor. Begraben selbst ist er und seine Tochter Margarete bei der linksseitigen Balustrade des Altarraumes.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Der Hochaltar der Stiftskirche Lilienfeld ist ein 19 Meter hoher Altaraufbau in Schwarz und Gold. Eine mächtige einschwingende Säulenarchitektur rahmt das farbenreiche Altarbild Daniel Grans. Das 1746 entstandene Altarblatt ist harmonisch in die Hochaltararchitektur aus schwarzem Türnitzer Marmor des Lilienfelder Laienbruders Ludwig Kögl eingepasst, die zwischen 1739 und 1745 errichtet wurde. Auf einem von Engeln getragenen Wolkenthron schwebt Maria mit ausgebreiteten Armen zum Himmel, während unten die Apostel staunend um ihr leeres, mit Rosen besätes Grab versammelt sind. An den Säulen stehen links der hl. Leopold und Papst Eugen III., rechts Bischof Otto von Freising und der hl. Mauritius. Die beiden Ovalbilder der Heiligen Benedikt und Bernhard sind ebenfalls Werke Daniel Grans. Die Sockelzone des Aufbaus zeigt Reliefs aus dem Marienleben.
Die Weiheinschrift auf dem Altarbild nennt neben dem Abt und einer Reihe von Mitbrüdern die offensichtlich erwähnenswerte Tatsache, dass dieser Altar "sub damnosa belli tempora", also während der Schrecken des österreichischen Erbfolgekriegs, entstanden ist.

Lilienfeld - Zisterzienser-Sift, Stiftskirche, Hochaltar (1739 bis 1746)
Daniel Gran (*1694, †1757)

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Das Stift Lilienfeld (lateinisch Abbatia B. M. V. de Campililio) ist eine Zisterzienser-Abtei in Lilienfeld in Niederösterreich.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Chororgel; die Orgel mit 15 Register auf zwei Manuale und Pedal ist ein Werk aus dem Jahr 1961 des Orgelbauers Gregor Hradetzky, wobei das historische Gehäuse wieder verwendet wurde. Sie ist symmetrisch zur Kanzel gegenübergestellt und von analoger Gestaltung.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden der Kirchturm, die Bibliothek und die Kircheninneneinrichtung im Barockstil errichtet. In der Zeit der Aufklärung übernahm das Stift Lilienfeld zahlreiche Aufgaben in der Pfarrseelsorge vieler neuer Pfarren. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift Lilienfeld aufgrund großer Schulden des Stiftes aufheben. Sein Nachfolger Kaiser Leopold II. stellte es jedoch – auch auf Bitten der Lilienfelder Bevölkerung – wieder her.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Während dieses einen Jahres der Aufhebung gingen viele wertvolle Kunstgegenstände und Schriften des Stiftes verloren. 1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift, das in den Folgejahren unter Abt Johann Ladislaus Pyrker mühsam wieder aufgebaut wurde. Dieser Abt wurde später Patriarch von Venedig und schließlich Erzbischof von Eger (Ungarn).

Chorraum Stiftskirche

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Kreuzgang

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Die Äbte des Stiftes Lilienfeld traten während des 19. Jahrhunderts als Kunstmäzene im Bereich der Musik und Malerei auf. Abt Ambros Becziczka ließ 1826 einen botanischen Garten mit exotischen Pflanzen, den sogenannten Stiftspark, anlegen.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Im 20. Jahrhundert litt das Stift Lilienfeld sehr an den wirtschaftlichen Krisen der 1930er Jahre, an starken Beschränkungen während des NS-Regimes und an den Zerstörungen während der letzten Kriegstage 1945. Eine russische Bibel soll dafür verantwortlich sein, dass das Kloster von den Besatzungssoldaten der sowjetischen Armee verschont blieb. Auch ein Hinweis des sowjetischen Kommandanten in russischer Sprache im Gästebuch deutet auf die Schonung des Klosters durch die Besatzungsmacht hin.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Nach der Zeit des Wiederaufbaus fand im Stift Lilienfeld 1976 die Niederösterreichische Landesausstellung „1000 Jahre Babenberger in Österreich“ statt. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche Lilienfeld den Titel einer Basilica minor.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Brunnenhaus

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Brunnenhaus

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Brunnenhaus

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Kreuzweg

 Stift Lilienfeld, Juli 2023 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Bei Grabungen in der Stiftskirche im Jahr 1974 wurde festgestellt, dass der aus Türnitzer Marmor bestehende Sarg Leopolds VI. nur ein Kenotaph ist. Unter dem leeren Sarg ist die Grablege der oben genannten Cimburgis. Leopold VI. ist am nördlichen Rand des Altarraums vor der Balustrade bestattet, daneben seine Tochter Margarete von Babenberg. Außen an der Chorbalustrade weisen zwei Inschriften auf die beiden Gräber hin. Im Presbyterium, in dem Cimburgis vermutet wurde, liegt der Freisinger Fürstbischof Konrad IV.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Brunnenhaus

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Das Stift - eine 800 jährige Geschichte - GEMEINSCHAFT SEIT 1202
Zur Klostergemeinschaft gehören derzeit 18 Patres und zwei Fratres. Als Zisterzienser leben wir nach der Regel des hl. Benedikt. Ziel unseres monastischen Lebens ist, Gott auf dem Weg der klösterlichen Berufung zu suchen und zu finden. Christus wollen wir durch unser klösterliches Leben in besonderer Weise nachfolgen.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Seit dem 15. Jahrhundert waren Zisterzienser des Stiftes Lilienfeld in Pfarren seelsorglich tätig.
Im 16. Jahrhundert musste das Stift Lilienfeld aufgrund der Reformation um seine Existenz bangen. 1683 konnte das Stift mit seiner Befestigungsanlage der drohenden Verwüstung durch militante Osmanen standhalten. Die Lilienfelder Josefs-Bruderschaft, die Errichtung einiger barocker Trakte und die Barockisierung der Inneneinrichtung der Stiftsbasilika waren Ausdruck der Blütezeit, die das Stift Lilienfeld im 17. und 18. Jahrhundert erlebte.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Eine große Bedeutung hatten im Stift Lilienfeld der Neuzeit die Pflege der Wissenschaft und Kultur. In der eigenen philosophisch-theologischen Hauslehranstalt, im hauseigenen Unterstufengymnasium, im Lilienfelder Sängerknabeninstitut und in Volksschulen der Umgebung waren Lilienfelder Patres als Lehrer tätig. Kaiser Josef II. hob 1789 das Stift Lilienfeld auf. Bereits 1790 unter Kaiser Leopold II. kam es zur Wiedererrichtung des Klosters.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

ANFÄNGE UND BLÜTEZEIT IM MITTELALTER
Das Stift Lilienfeld wurde 1202 vom österreichischen Herzog Leopold VI., einem Babenberger, gestiftet. Mönche aus dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz besiedelten das Kloster und leisteten erste Aufbauarbeiten. Im Mittelalter befand sich im Stift Lilienfeld ein bedeutsames Skriptorium, in dem unter anderem die wertvolle Handschrift Concordantiae caritatis des Abtes Ulrich von Lilienfeld angefertigt wurde. Der Mönch Christan von Lilienfeld verfasste mehrere liturgische Hymnen.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

1810 zog ein schwerer Brand große Teile des Stiftes in Mitleidenschaft. Abt Ladislaus Pyrker ließ das Stift wieder aufbauen. Er wurde später als hochtalentierter und gut vernetzter Prälat zum Bischof von Zips (1818–1820), Patriarchen von Venedig (1820–1826) und Erzbischof von Eger (1826–1847) in Ungarn berufen. Unter seinen Nachfolgern ging die bauliche und wirtschaftliche Wiederauferstehung Lilienfelds voran.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Das Stift Lilienfeld birgt die größte Stiftskirche Österreichs, schlicht und von imponierender Größe, voll erhabener Würde und Majestät, Ruhe ausstrahlend. Insgesamt ein Gotteshaus, das hinführt zu einem würdevollen Staunen. Das Stift Lilienfeld ist die größte Zisterzienseranlage Mitteleuropas.

Die Mönche rufen seit Jahrhunderten den Segen Gottes herab. Wichtige Persönlichkeiten der Geschichte waren hier, unter ihnen Herzöge, Könige und Kaiser. Zahlreiche Pilger kehrten hier ein, viele Menschen schöpften hier Kraft. Dieser Ort, der Himmel und Erde verbindet, ist auch heute erfahrbar als ein himmlischer Ort des Staunens.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Das Stift Lilienfeld erhebt sich im malerischen Voralpenland neben der Bundesstraße zwischen St. Pölten und Mariazell, nach vielen Kurven im Traisental unerwartet als ein riesiger Klosterbau: es ist ein Ort, der durch sein plötzliches Erscheinen überrascht, ein Ort, der mit seiner beeindruckenden Größe einlädt zum überraschten Staunen.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Das Museum Lilienfeld zeigt im gotischen Torturm eindrucksvoll die Geschichte des Gebietes - Bergbau, Industrie das Schaffen der Künstler und eine volkskundlich bedeutsame Webstube. Das Zdarsky-Skimuseum ist jedoch der bedeutendste Teil der Ausstellung.

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Mit dem Zdarsky-Skimuseum wurde in Lilienfeld 1996 das 1. Skimuseum in Niederösterreich als Beitrag zu Österreichs Millennium eingerichtet und mit den seit 1981 bestehenden ständigen Zdarsky-Schauräumen vereinigt.
100 Jahre davor gab Mathias ZDARSKY das erste brauchbare, methodisch aufgebaute Skilehrbuch für die alpine Skifahr-Technik heraus. Im Museum werden die Entwicklungen der Skier und Bindungen ab der Einführung um 1890, (also aus der Zeit vor und nach Zdarsky) historisch und zeitlich geordnet gezeigt. Es finden sich auch sehenswerte Wintersportgeräte aus früher Zeit. Zdarsky war jedoch nicht nur der Begründer der alpinen Skifahr-Technik und des Torlaufes, sondern auch ein begabter Maler, Bildhauer, Philosoph und Erfinder – ein Universalgenie.

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Johann-Nepomuk-Statue

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Platzl

 Stift Lilienfeld, Juli 2023

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert stellte das Stift vor große wirtschaftliche Herausforderungen. In der NS-Zeit verloren die Patres ihr Wohngebäude (Konvent), da es die NSDAP als Kreishaus (Bezirksparteizentrale) nutzte. In den Kriegstagen 1945 erlitt das Stift so manche Beschädigung.

 Stift Lilienfeld, Juli 2023



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: