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Die Stadt Retz wurde 1279 von Graf Berchtold von
Rabenswalde und dessen Gattin Wilbirgis von Hardegg am Kreuzungspunkt
zweier wichtiger Handelswege neben der schon länger bestehenden, auf
1050 zurückgehenden Pfarrsiedlung planmäßig gegründet. Die Stadt wurde
mit mächtigen Mauern, dem Graben und dem Wall bewehrt. Die Weinberge
reichten auch damals bis an die Stadtmauern. Wein und Weinhandel
machten Retz zu einer reichen Stadt. Die oft mehrgeschossigen
Kelleranlagen wurden oft bis zum Befestigungswall gegraben.
Beim Besuch in Retz im Jänner 2023 waren sehenswerte Museen
geschlossen, dies wurde nun nachgeholt: Windmühle Retz, Museum Retz und
Südmährische Galerie, Fahrradmuseum Retz
Die Windmühle, das Retzer Wahrzeichen, geht auf die 1772 vom Windmüller
Ferdinand Zimer errichtete Mühle zurück. Ein Besuch der einzigen,
vollständig mit Windkraft betriebsfähigen Windmühle Österreichs, lohnt
sich sehr.
Das Wahrzeichen von Retz steht weithin sichtbar oberhalb der Stadt,
umgeben von Weingärten. Die alte, denkmalgeschützte Getreidemühle wird
ausschließlich mit Windkraft betrieben. Die Flügel gewinnen die Energie
und werden mittels Dachdrehung nach der Windrichtung gestellt. Auf
traditionelle Weise mahlen die Mühlsteine Roggen und Weizen zu Mehl.
Das Wahrzeichen der Weinstadt Retz ist nicht etwa eine Traube oder ein
Weinfass – sondern vielmehr eine Windmühle: eine der beiden letzten,
betriebsfähigen in Österreich! Brot und Wein sind natürliche Früchte
menschlicher Arbeit. Sie sind Inbegriff jeglicher Nahrung und, wenn
Brot als Opfergabe gebrochen und geteilt wird, sogar sakrale Symbole.
So gesehen ist die Retzer Windmühle im doppelten Sinn symbolträchtig.
Das Wahrzeichen von Retz steht weithin sichtbar oberhalb der Stadt
inmitten von Weingärten. Die Windmühle ist die einzige betriebsfähige,
ausschließlich mit natürlicher Windkraft betriebene Getreidemühle
Österreichs. Bei geeignetem Wind drehen sich am Wochenende die Flügel.
Von Johannes Tobias Bergmann 1853 erbaut, wurde sie nach Jahrzehnten
einträglicher Mahlarbeit 1924 stillgelegt. Von niederländischen
Windmühlenbauern restauriert, dreht und mahlt sie heute wieder – als
einzige betriebsfähige, vollständig eingerichtete Windmühle in
Österreich. Ein technisches Denkmal von großem kulturhistorischem Wert,
ein einzigartiges Erlebnis längst vergangener Technik, erlebbar in
atemberaubender Ästhetik!
Bautechnische Daten der Windmühle
Die Windmühle entspricht dem Bautypus der „Holländermühle": auf dem
gemauerten Kegelstumpf ruht die mitsamt dem Flügelkreuz drehbare
Dachhaube. Die Baukonzeption folgt dem Gelände und wählt den äußersten
Rand und Abfall der aus dem Granit des Thayabatholith bestehenden
Urgesteinszone zum Baugrund. Die Verbindung der drei Obergeschosse des
„Erdholländers" mit dem in den Fels gehauenen Untergeschoß des
„Kellerholländers" ergibt einen funktionell stimmigen und ästhetisch
ansprechenden Kombinationstyp. Das massive Mauerwerk des Mühlenturmes
ist dem gewachsenen Fels aufgesetzt. Die reine Steinmauer besteht aus
dem hellen, gelblichen Granit, der in unmittelbarer Nähe der Windmühle
gebrochen wurde. Als Mörtel verwendete man Sand und frisch gelöschten
Kalk.
Maße des Mühlenturmes:
Umfang der Grundfläche 31,08 m
Durchmesser der Grundfläche 9,90 m
Umfang der Mauerkrone 21,24 m
Durchmesser der Mauerkrone 6,76 m
Höhe des Mauerwerkes 8,70 m
Mauerstärke 1,00 m
Abweichung der Kegelmantellinie von der Lotrechten 10°20'
Mauermasse 106,8 m³
Mauergewicht 235 t
Oberfläche des Kegelmantels 231 m²
Gesamtvolumen des Kegelstumpfes 479 m³
Dinkel (Triticum aestivum ssp. spelta)
Dinkel oder Spelz (auch Spelt oder Vesen) ist eine mit unserem heutigen
Weizen eng verwandte Getreideart. Es gibt sehr viele Misch- und
Übergangsformen zwischen Weizen und Dinkel, weil beide in manchen
Regionen gemeinsam angebaut und auch miteinander gekreuzt wurden.
Dinkel war schon vor 15.000 Jahren als Kulturpflanze im südwestlichen
Teil Asiens bekannt. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass in
Mittel- und Nordeuropa bereits in der Jungsteinzeit Dinkel angebaut
wurde. Im 18. Jahrhundert war Dinkel ein wichtiges Handelsgetreide.
Pilger und Reisende nahmen ihn als haltbare Frucht überallhin mit,
weswegen er heute weltweit verbreitet ist. Ab dem 20. Jahrhundert
verringerte sich der Anbau von Dinkel, da das Spelzgetreide schwieriger
zu verarbeiten und auch backtechnisch komplizierter ist, denn im
Unterschied zum Weizen ist das Dinkelkorn fest mit den Spelzen
verwachsen. Dadurch ist es zwar besser geschützt, das Entfernen der
Spelzen erfordert aber einen zusätzlichen, aufwändigen
Verarbeitungsschritt. Ertragsmäßig bleibt Dinkel hinter dem Weizen
zurück, er verträgt jedoch raueres Klima und ist resistenter gegen
Krankheiten.
Anbaufläche in Österreich: ca. 9.000 ha
Aussaat: Mitte September bis Ende Oktober
Ernte: Ende Juli bis Ende August
Durchschnittsertrag in Österreich: 4.000 kg bis 5.500 kg/ha (inkl. Spelzen)
Dinkel erlebt in jüngster Zeit vor allem im Bio-Bereich einen
Aufschwung und auch weil er von vielen Allergikern geschätzt wird.
Besonders bei Baby- und Kindernahrung ist Dinkel eine beliebte
Alternative zu Weizen.
Nahrungsmittel: Dinkelreis, Dinkelnudeln, Dinkelbrot, Dinkelbier, Grünkern
Winterweizen (Triticum aestivum)
Der uns bekannte Winterweizen (Weichweizen) entstand aus der Kreuzung
mehrerer Getreide- und Wildgrasarten. Die ersten dem Weizen ähnlichen
Getreidearten waren Einkorn und Emmer, ihr Herkunftsgebiet ist der
vordere Orient. Der Winterweizen ist die wichtigste Getreideart, welche
weltweit angebaut wird. Er zählt neben Mais und Reis zu den wichtigsten
Grundnahrungsmitteln. Jährlich werden global rund 704 Mio. Tonnen
Winterweizen produziert! Weizen selbst ist die anspruchsvollste
Getreideart und stellt an Klima, Boden, Nährstoffe und Wasserversorgung
hohe Ansprüche. Durch die Pflanzenzüchtung werden neue
Winterweizensorten entwickelt, die Verbesserungen im Ertrag, in der
Gesundheit, Standfestigkeit und verschiedenen Qualitätsmerkmalen
gegenüber dem bestehenden Sortiment aufweisen. Werden diese
Verbesserungen durch die AGES (Bundesamt für Ernährungssicherheit)
bestätigt, wird die Sorte in die österreichische Sortenliste
eingetragen.
Anbaufläche in Österreich: ca. 280.000 ha
Aussaat: Anfang Oktober bis Anfang Dezember
Ernte: Ende Juli bis Ende August
Durchschnittsertrag in Österreich: 5.000 kg bis 6.500 kg/ha (je nach Lage)
Weichweizen wird in Österreich hauptsächlich als Backweizen
(Qualitätsweizen, Mahlweizen, Speiseweizen) für Brot, Gebäck und andere
Waren, Futterweizen und Ethanolweizen verwertet. Kleinere Mengen werden
auch als Brauweizen vermälzt und für Nährmittel (Flocken, Graupen,
Grieß, Speisekleie etc.) benötigt. Der durchschnittliche
Weizenverbrauch liegt in Österreich bei ca. 58 kg pro Kopf.
Roggen (Secale cereale)
Roggen ist eine in den gemäßigten Breiten verbreitete Getreideart aus
der Familie der Süßgräser. Er liefert auch auf leichteren Böden und an
kühleren Standorten noch gute Erträge. In Europa tauchen Roggenkörner
in archäologischen Ausgrabungen erst ca. 3.000-3.500 Jahre nach dem
Beginn der Ackerbaukultur auf. Die Römer bezeichneten Roggen als
minderwertig und magenschädlich, nur geeignet, um in Notzeiten den
Hungertod abzuwehren. Seit den 1980er Jahren werden neben den
klassischen Populationssorten auch Hybridsorten gezüchtet, die eine
bessere Krankheitsresistenz, höhere Erträge und eine geringere
Auswuchsneigung aufweisen. Eine moderne Kreuzung aus Weizen und Roggen.
Triticale, kombiniert mehrere positive Eigenschaften der beiden Arten.
Es gibt Sommer- und Winterroggen, wobei in Mitteleuropa fast
ausschließlich Winterroggen eine Bedeutung hat. Winterroggen ist die
winterhärteste Getreideart, er kann Wintertemperaturen bis -25 °C
überstehen. Zudem kann er die Winterfeuchtigkeit besser nutzen,
übersteht eine Frühjahrstrockenheit leichter und ist deshalb im
Kornertrag der Sommerform weit überlegen. Sommerroggen wird
hauptsächlich in Lagen mit Spätfrostgefahr und auf exponierten
Berglagen angebaut.
Anbaufläche in Österreich: ca. 48.500 ha
Aussaat: Mitte September bis Ende Oktober
Ernte: Mitte Juli bis Ende August
Durchschnittsertrag in Österreich: 4.000 kg bis 5.000 kg/ha (Hybridroggen ist ertragsstärker)
Roggen findet hauptsächlich als Brotgetreide Verwendung. Roggenbrot
trocknet nur langsam aus und ist deshalb als Vorratsbrot beliebt, z.B.
als Schwarzbrot oder Pumpernickel. Weiters wird Roggenmalz für die
Bierherstellung und als Süßungsmittel verwendet. Für den Einsatz in der
Industrie hat Roggen kaum Bedeutung, gelegentlich wird er als
Futtergetreide eingesetzt. In Österreich beträgt der durchschnittliche
Jahresverbrauch ca. 10 kg pro Kopf.
Im aus dem 15. und 17. Jahrhundert stammenden Gebäudekomplex des ehemaligen Bürgerspitals und der St. Johannis-Kapelle ist das Museum Retz
- Südmährische Galerie Stiftung Dr. Bornemann und Sammlungen der Stadt
Retz untergebracht. Das Museum Retz wurde 1833 gegründet und ist das
älteste von Niederösterreich. Im idyllischen Hof des Bürgerspitals sind
die ältesten Weinstöcke des Weinbaugebietes Retz (gepflanzt 1856) zu
bestaunen. Die Weinstöcke - Grüner Veltliner und Blauer Portugieser -
haben hier die Reblauskatastrophe überstanden und tragen heute noch
Trauben.
Die Sammlungen des Museums Retz, eines der ältesten Museen
Niederösterreichs (1833), umfassen die Themen Stadtgeschichte,
Kleinstadtbürgertum im 19. Jh. (Musikleben, Goldhauben etc.), lokale
Archäologie und Erdgeschichte. Ein Highlight ist die „Königin Europa“
von 1534. Sonderausstellung „Retz 1945“.
Ein anonymer Autor, der unter dem Namen „Seifried Helbling"
eine Sammlung von zeitkritischen und pamphletischen Texten aus dem 13.
und 14. Jh. publizierte, befasste sich auch mit der Herrschaftszeit
Bertholds von Rabenswalde und seiner Frau Wilbirg. Er beschrieb sie als
„glückliche Epoche" für die Grafschaft. Das spiegelt sich in den Texten
über Wilbirg und Berthold wider. Der Autor spart jedoch auch nicht mit
Kritik an der an Habgier grenzenden Geschäftstüchtigkeit Wilbirgs. Er
unterstellt ihr Getreide zu horten, um es später teuer zu verkaufen.
Berthold wiederum wird vorgeworfen seine Truhen mit Geld gefüllt nach
Thüringen zu schicken. Helbling verurteilt Sitten und Benehmen der
zahlreichen Schwaben, Thüringer, Bayern und sonstigen „Herren aus
deutschen Landen" die mit König Rudolf in die österreichische Mark
kamen und das Land ausbeuteten. Er spart nicht mit Kritik an den
Habsburgern und glorifiziert die „gute alte Babenbergerzeit", in der
seiner Meinung nach alles noch seine Ordnung hatte.
Historische Hintergründe
Zwischen Thüringen und Böhmen gab es während der Herrschaft König
Ottokars II. besonders enge wirtschaftliche Beziehungen. Deshalb gab es
auch viele Heiratsprojekte zwischen beiden Ländern. So war es nicht
außergewöhnlich, dass die in Schwaben geborene Wilbirg in zweiter Ehe
einen Adeligen aus Thüringen aus dem Gefolge König Ottokars heiratete.
Rudolf von Habsburg wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Da diese
Wahl von König Ottokar aber nicht anerkannt wurde, kam es zu
Auseinandersetzungen. Franziskaner- und Dominikanermönche wirkten als
wichtige Propagandisten in Rudolfs Sache, indem sie die Ministerialen
von ihrem Eid auf Ottokar entbanden und diese zu Rudolf übergingen.
Mitte der 1270er Jahre heiratete Wilbirg in dritter Ehe ebenfalls einen
Thüringer, Berthold von Rabenswalde, aus dem Gefolge Rudolfs I. In der
letzten großen Ritterschlacht bei Dürnkrut am Marchfeld wurde am 26.
August 1278 zwischen Rudolf und Ottokar die deutsche Königsfrage
zugunsten Rudolfs von Habsburg entschieden.
Der aus Thüringen stammende Berthold von Rabenswalde
kam im Gefolge König Rudolfs nach Österreich und wurde 1277 der dritte
Ehemann Wilbirgs von Hardegg. Der Hardegger Grafentitel und Teile des
Besitzes wurden ihm vom Schwager des ersten Ehemannes seiner Frau
streitig gemacht. Aus dem Erbstreit gingen Berthold und Wilbirg als
Sieger hervor. Unter ihnen erlebte die Grafschaft Hardegg einen
wirtschaftlichen und politischen Aufschwung. Beide hatten ein „goldenes
Händchen" für Geschäfte. Um 1280 gründeten sie die Stadt Retz, die zum
Mittelpunkt und Residenzort der Herrschaft Hardegg wurde. Sie war
verkehrstechnisch günstiger als die Stadt und Burg Hardegg gelegen.
Eine Vielzahl der Ämter wurde damit in das zentral gelegene Retz
verlegt. Mit der Gründung des Dominikanerklosters schufen Berthold und
Wilbirg ein neues geistiges Zentrum. Es fungierte als eine Art
Hauskloster für die Familie und wurde auch zu ihrer Grablege. Mit
Berthold von Rabenswalde wurde erstmals ein Graf von Hardegg Mitglied
des Hochadels und saß im landesfürstlichen Rat von König Rudolf. Nach
seinem Tod am 7. August 1312 übernahm der Großneffe seiner Frau,
Berthold I. von Maidburg Teile des Hardegger Besitzes. Nach dem Tod
Wilbirgs erbte dieser das gesamte Vermögen.
Wilbirg von Hardegg: Wilbirg,
auch Wilbirgis, wurde als einzige Tochter von Ulrich VI. Grafen von
Helfenstein und Wilburg von Dillingen Mitte des 13. Jh. geboren.
Wilbirg heiratete in erster Ehe Graf Otto II. von Plain-Hardegg
(1225-1260). Dessen Familie zählte zu den mächtigsten Adeligen unter
König Ottokar II. Přemysl von Böhmen. Die Brüder Otto und Konrad von
Hardegg fielen beide in der Schlacht bei Staatz im Krieg König Ottokars
gegen die Ungarn. Da sich ihr Mann vor seinem Tod vom König eine
Urkunde bestätigen ließ, worin er seine Frau als alleinige Erbin des
gesamten Hardegger Familienbesitzes einsetzte, übernahm Wilbirg die
Herrschaft und die Besitzungen. Nach dem Tod ihres Gatten hielt die
kinderlose Witwe die Herrschaft zusammen und ehelichte 1261 den
Burggrafen Heinrich von Dewin bei Meißen in Thüringen, dem sie in
Laa/Thaya im Lager von König Ottokar begegnet war. Wilbirg war zu
diesem Zeitpunkt eine wohlhabende selbständige Frau. Heinrich von Dewin
übernahm zwar den Titel, aber nicht den Besitz und nannte sich ab 1262
Heinrich von Hardegg. Er starb ohne Nachkommen am 23. April 1270.
Wilbirg heiratete 1277 in dritter Ehe den aus Thüringen stammenden
Grafen Berthold von Rabenswalde, einen Gefolgsmann König Rudolfs von
Habsburg. Das Paar agierte wirtschaftlich sehr geschickt und gründete
die Stadt Retz, die zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum wurde.
Berthold von Rabenswalde starb 1312, ohne Nachkommen zu hinterlassen.
Wilbirg überlebte ihren dritten Ehemann um 2 Jahre und starb am 27.
August 1314.
Im historischen Bürgerspital von Retz wird in sechzehn Stationen die
Geschichte der Stadt beleuchtet. Zunft- und Rechtsaltertümer,
Stadtansichten wie auch Objekte zum bürgerlichen Leben, der kirchlichen
Kunst und der biedermeierlichen Wohnkultur sind zu sehen. Das
Stadtmuseum besteht bereits seit dem Jahr 1833 und beherbergt eine
Reihe außergewöhnlicher Bestände aus dem 19. Jahrhundert und der Zeit
des Ersten Weltkriegs. Besondere Highlights sind die Musikinstrumente,
historische Kopfbedeckungen und ganz speziell die "Königin Europa", ein
kolorierter Holzschnitt aus dem frühen 16. Jahrhundert, die älteste
bekannte kartographische Allegorie auf Europa. Die Südmährische Galerie
des Museums zeigt die Sammlung Bornemann mit Gemälden, Aquarellen,
Landkarten, Plastiken und Bleistiftzeichnungen zu Südmähren bis zum
Jahr 1945.
Felix Albrecht Harta (Geb.: 1884 Budapest; Gest.: 1967 Salzburg)
Ölbild: „Markt in Znaim" signiert um 1929; Leihgabe: Privatbesitz
Das Leben als Frau im Mittelalter
Wilbirg war eine reiche, selbständige Frau - eine der wenigen in dieser
Zeit. Der Großteil der weiblichen Bevölkerung waren Bäuerinnen oder
Dienstmägde. Mit den Stadtgründungen ab dem Hochmittelalter entstand
das Bürgertum und damit auch der Stand der bürgerlichen Frauen. Die
Frauen hatten noch bis ins 11. Jh. eine bessere Stellung und waren für
den Haushalt, die Vorratswirtschaft und die Herstellung von Textilien
allein verantwortlich, auf dem Bauernhof wie auf der Burg. Dieser
Status wurde auch materiell anerkannt, Männer mussten ihrer Braut im
Ehevertrag einen Teil ihres Vermögens überschreiben, der ihre
Witwenschaft absicherte. Die Habsburger kippten dieses Recht und die
Mädchen mussten eine Mitgift mitbringen. Im Erbrecht wurden Söhne den
Töchtern meist vorgezogen. Mit dem aufstrebenden Handwerks- und
Bürgertum in den Städten wurden die Frauen aus vielen ihrer bisherigen
Tätigkeiten zurückgedrängt. Weber und Schneider wurden ausschließliche
Männerberufe. Im bäuerlichen Haushalt ging die Veränderung langsamer
voran und die Frau war weiterhin für die Ernährung und Bekleidung am
Hof zuständig. Später kam auch der Verkauf von landwirtschaftlichen
Produkten am städtischen Markt hinzu. Obwohl sie damit finanziell zum
Familieneinkommen beitrug, hatte die Frau bis ins Spätmittelalter, auf
dem Land und in der Stadt, nur sehr wenig durchsetzbare Rechte.
Die Maut zu Retz
Beim heutigen Retz befand sich die Kreuzungsstelle zweier wichtiger
Handelswege. Einerseits führte der sogenannte Rittsteig von der Donau
nach Mähren und andererseits verlief quer dazu die Thayatalstraße.
Unter dem Grafen Otto von Plain-Hardegg ist für 1260 eine zur
Herrschaft gehörige Mautstelle mit einem Meierhof an dieser Kreuzung
überliefert. Bei den archäologischen Grabungen im Areal der Retzer
Stadtburg ist im Vorburgareal östlich der Burg ein rechteckiger
Steinbau entdeckt worden, der älter war als die Burg. Er wurde bereits
in der zweiten Hälfte des 13. Jhs. geschleift. Möglicherweise ist
dieser mit dem zur Mautstelle gehörigen Meierhof in Verbindung zu
bringen. Seit der Gründung und planmäßigen Errichtung der Stadt Retz
wurde die Maut an den beiden Stadttoren eingehoben. In der Durchfahrt
des Znaimertores hat sich das ehemalige Mautfenster noch erhalten. Die
Einhebung der Maut war in der frühen Neuzeit von der Herrschaft an die
Stadt verpachtet.
Ruzicka Othmar (Geb.: 07.11.1877 Wien; Gest.: 04.11.1962 Wien)
Ölbild: Kartoffelernte; Leihgabe: Privatbesitz
An der Stelle des heute als „Altstadt" bekannten Stadtteils wird
bereits um 1180 eine dörfliche Siedlung „Rezze" genannt, deren
südlicher Teil im Herrschaftsbereich der Grafen von Plain-Hardegg lag.
Zur planmäßigen Gründung der Stadt, quasi auf dem Reißbrett, kam es um
1280 unter Berthold von Rabenswalde-Hardegg und seiner Frau Wilbirg.
Die Stadt wurde an der Kreuzung wichtiger Handelsstraßen angelegt. Die
bedeutendsten Bauleistungen des Paares sind die Burg, die
Stadtbefestigung sowie das Dominikanerkloster. Im Tympanon über dem
Eingang zur gotischen Klosterkirche sind Berthold und Wilbirg verewigt,
in der Kirche wurden sie auch bestattet. Die ebenfalls gotische
Stadtmauer war 1,3 Kilometer lang und umschloss ein Areal von 105.000
m². Im Norden und Süden wurden die als „Znaimertor“ und „Nalbertor"
bekannten Tortürme errichtet. Von ihnen aus gelangte man auf den 70 x
170 Meter großen Marktplatz mit einer gotischen Marienkapelle, die
später in der Renaissancezeit in das Rathaus integriert wurde. In den
westlichen Ecken der Befestigungsanlage entstanden die Burg (der
heutige „Althof") sowie das Kloster. In der Nordostecke stand das
burgartige „Haus im Winkel", das bereits im 15. Jh. abgetragen wurde.
In der Südostecke befand sich ein weiterer wehrhafter Bau. Dieser
folgte der 1425 zerstörten Stadtburg als Herrschaftssitz nach und wurde
im Barock zum heutigen Schloss Gatterburg ausgebaut.
Durch ihre Umschlossenheit durch die Stadtmauer wurde die Stadt als
erweiterte Burg gesehen. Wer Eigentum „zu Burgrecht" besaß, war ein
Bürger, das Bürgerrecht war an den Hausbesitz gebunden. Die ersten
Stadtprivilegien erhielt die Stadt Retz vom Grafen als Stadtherrn. Dazu
gehörten das Marktrecht, die Verwaltung und eine eigene
Gerichtsbarkeit. Dem Stadtrichter stand nur die niedere Gerichtsbarkeit
zu, der Blutbann - das Recht, Körper- und Todesstrafen zu verhängen und
zu vollstrecken blieb dem Stadtherrn bis 1483 vorbehalten. Als erster
Stadtrichter ab 1305 wird Meinhart genannt. Der Stadtrichter war auch
das Stadtoberhaupt und konnte Urkunden ausstellen. „Bürgermeister" gab
es in Retz erst ab 1785. Der erweiterte Machtkreis der Stadt umfasste
der sogenannte „Burgfrieden" (als rechtlicher Sonderstatus ummauerter
Städte) Retz, Ober-, Mitter- und Unterretzbach, Hofern, Ober- und
Unternalb, Kleinhöflein, Kleinriedenthal, Obermarkersdorf und die
später untergegangenen Orte Blaslasdorf und Ratoldsdorf.
Alexander Pock: Napoleon bei Znaim; Reproduktion
In der St. Niklas Kirche in Znaim, die bereits im Jahre 1226 in dem
Dokument von König Premysl Ottokar I. zur Stadterhebung der Stadt Znaim
erwähnt ist, wurde der Znaimer Altar
aufgestellt. 1684 wurde der Altar in die Wenzelskapelle verlegt. Diese
Kapelle ist eine besondere Sehenswürdigkeit, da sie in das mächtige
Mauerwerk der Stadtbefestigung über zwei Stockwerke eingebunden ist.
Der Altar hat in Unkenntnis des Schöpfers als „Znaimer Altar" in die
Kunstgeschichte Eingang gefunden. Bei einem angekündigten Besuch im
Jahre 1825 von Kaiser Franz (als Deutscher Kaiser bis 1806 Franz II.,
als Österreichischer Kaiser Franz I.) beschloss der Znaimer Stadtrat,
dem Kaiser als Gastgeschenk für die besondere Auszeichnung der Stadt
durch seinen Besuch diesen Altar zu übereignen. Heute können die
Besucher der Österreichischen Galerie Belvedere diesen wertvollen
Schrein bewundern und den Nachkommen der Znaimer Bürger, die einst ihre
Verbundenheit mit dem Kaiserhaus zum Ausdruck gebracht haben, eine
Wiederbegegnung mit diesem Kunstwerk ermöglichen.
Kunstgeschichtliche Betrachtung:
Die Entstehung des Altars wird in der kunstgeschichtlichen Literatur in
die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts eingeordnet. Damit reicht die
Entstehung in die Endphase der Gotik. Die Besonderheit dieses
Kunstwerkes liegt nicht nur in der intensiven Auseinandersetzung in der
Literatur über den Schöpfer selbst, sondern auch in der Gestaltung des
Retabels. Entgegen der geläufigen Auffassung der dem gotischen Stil
verbundenen Künstler mit der schönen Gestaltung eines Kunstwerkes, ist
der Schöpfer dieses Retabels ein Vertreter des frühen Realismus mit den
dicht zusammengedrängten und von dem dargestellten Ereignis tief
betroffenen Gestalten. Der von Wissenschaftlern als möglicher Schöpfer
des Altars genannte Jakob Kaschauer, der als bedeutender Künstler in
Wien zwischen 1429 und 1463 und auch in Znaim im Jahre 1421
nachgewiesen ist, erscheint zeitlich und örtlich einer solchen
Zuordnung gerecht zu werden. Doch wenn man die wenigen, noch
vorhandenen Figuren des von Kaschauer in jener Zeit geschaffenen
Hochaltars im Freisinger Dom betrachtet, wird eine solche Zuordnung
zweifelhaft. Der Künstler des Retabels hat es verstanden, mit der
Wiedergabe schmerzerfüllter und verzweifelter Menschen über das
Geschehen, den gläubigen Betrachter selbst in diese tiefe Trauer
einzubeziehen. Das Retabel erzählt das Geschehen am Berg von Golgatha
eindringlich und bedrückend.
Original und Fotomontage: Der Originalschrein misst 230 cm mal 274 cm; Die Flügel je 216 cm mal 124 cm
Für die Fotomontage des Altars in der Sonderausstellung wurde die halbe
Größe des Originals gewählt. Die Fotomontage wurde mit Genehmigung und
Unterstützung durch die Österreichische Galerie Belvedere erstellt.
Die Wege des „Znaimer Altars"
um 1440-1684 St. Niklas -
Kirche Znaim Erste Unterbringung des Altars nach dem Wiederaufbau der
im romani-schen Stil errichteten Kirche, die 1338 den Flammen zum Opfer
gefallen war und im 15. Jahrhundert im gotischen Stil wieder aufgebaut
wurde.
1684-1825 Wenzelskapelle Znaim; Unterbringung des Altars erfolgte in dem oberen Kirchenschiff der Wenzelskapelle.
1825 Nach der Schenkung des
Altars an den Kaiser erfolgte die Überführung des Altars nach Schloss
Laxenburg und später in die Österreichische Galerie Belvedere.
In der Zeit zwischen ca. 950 bis 1350 herrschte in Europa das
sogenannte mittelalterliche Klimaoptimum. In dieser Zeitspanne kam es
in Europa aufgrund der guten Nahrungsversorgung zu einer regelrechten
Bevölkerungsexplosion. Gab es Ende des 9. Jh. ca. 30 Mio. Menschen in
Europa, so stieg die Bevölkerung im 14. Jh. bereits auf 75 Mio. an.
Eine Expansion der Landwirtschaft durch die Diversifizierung von
Getreidesorten, der Nutzung von Scharpflug und des Kummets erhöhte den
Ertrag wesentlich und machte es möglich die gestiegene Bevölkerungszahl
zu ernähren. Der vermehrte Einsatz neuer technischer Innovationen wie
Stucköfen zur Eisenverhüttung, Windmühlen und mechanischen Webstühlen
führte zu einem wirtschaftlichen Produktionsanstieg und in Folge zur
vermehrten Entstehung von Städten, die als Handelszentren fungierten.
In den im Mittelalter aufblühenden Städten konzentrierten sich Handel
und Gewerbe. Während sich die Händler bevorzugt um den Marktplatz
ansiedelten, unterhielten die Handwerker ihre Werkstätten meist in
eigenen Vierteln oder Straßenzügen (z.B. „Schmiedgasse"). In den
Städten differenzierten sich Spezialisten für bestimmte Teilbereiche
ihres Handwerks aus. Die einzelnen Handwerksgruppen waren in Zünften
organisiert. Diese wachten über die Qualität der Waren und sorgten für
die Ausbildung der Lehrlinge sowie den Unterhalt ihrer Mitglieder in
Notzeiten. Außerhalb einer Zunft war es in der Stadt niemanden möglich
ein Gewerbe zu betreiben. Im Areal der Retzer Stadtburg sind aus dem
Fundmaterial das Schmieden, der Buntmetallguss und die Holzverarbeitung
nachgewiesen. Von den Metallhandwerken blieben Schlacken als
Produktionsrückstände zurück. Die Buntmetallschlacken sind mit einer
Gießereiwerkstätte in Verbindung zu bringen, die sich in der 2. Hälfte
des 16. Jh. im Eckbereich der Stadtburg befand. Von holzverarbeitenden
Handwerken im Areal der Stadtburg haben sich ein Reifmesser und eine
Dechsel (Querbeil) erhalten. Vom Handel in der Stadt zeugen diverse
Münzfunde.
Pietá - Spätgotisches Vesperbild Lindenholz, 2. Hälfte 15. Jahrhundert aus Altstadt bei Neubistritz
Leihgabe der Südmährer Stiftung Geislingen; Gefördert durch die Niederösterreichische Landesregierung
Das aus Lindenholz geschnitzte spätgotische Vesperbild stammt aus dem
Ende des 15. Jahrhunderts. Es ist das Werk eines unbekannten Meisters
und wurde für die Kirche in Altstadt bei Neubistritz geschaffen. Schon
seit langer Zeit befindet sich das Vesperbild im Kunsthandel.
Wahrscheinlich hatte es einst wegen aufwendiger Reparaturarbeiten an
der Kirche den Weg in den Kunst-handel genommen. Durch großzügige
Unterstützung der Niederösterreichischen Landesregierung konnte dieses
Kunstwerk aus dem südböhmisch-/südmährischen Raum erworben werden.
Die Einrichtung einer mittelalterlichen Schmiedewerkstatt umfasste
einen Schmiedeofen (Esse), dessen Luftzufuhr über einen Blasebalg
erfolgte, einen Amboss, der sich in der Nähe der Esse befand, ein
Wasserbecken zum Härten der Produkte und eventuell eine
Lagermöglichkeit für Holzkohle und Alteisen. An Werkzeug standen in der
Schmiede neben Hämmern und Zangen, unter anderem Meißel zum Trennen,
Durchschläge zum Lochen, Nageleisen zum Schmieden des Nagelkopfs sowie
Feilen und Blechscheren in Verwendung. Eine Technik zum Verbinden von
Eisenteilen, die auch aus der Analyse der Schlackenfunde nachvollzogen
werden kann, war das Feuerschweißen. Dabei erhitzte man die Eisenteile
bis zur Weißglut und schlug sie in diesem Zustand fest zusammen. In der
Gießereiwerkstätte im Areal der Retzer Stadtburg stand ein rechteckig
gemauerter Schmelzofen in Verwendung. Die Luft zur Erhitzung des
Schmelzgutes gelangte über Öffnungen im Boden in den Ofen. Für die
Aussparung der Öffnungen wurden hochkant aufgestellte Dachziegel in den
Ofen eingebaut. Ein aus Lehm und Granitstein aufgemauerter Ofenschacht
hat für natürlichen Kaminzug gesorgt, weshalb zusätzliche Blasebälge
nicht notwendig waren. Wie die archäometallurgischen Analysen zeigen,
wurden in der frühneuzeitlichen Retzer Gießerei Antimonbleibronzen
vergossen.
Die ursprünglichen Zinnen auf der Burg- bzw. Stadtmauer boten Schutz
für Bogen- und Armbrustschützen. Nach dem Hussitensturm wurden die
Wehrgänge der Stadt- und Zwingermauern den neu aufkommenden Feuerwaffen
angepasst. Die Zinnenlücken wurden vermauert bis auf schmale
Schießscharten mit sogenannten „Prellhölzern": Die Hakenbüchsen wurden
daran zum Abfangen des Rückstoßes im Holz „eingehakt". Eine
Besonderheit stellten drehbare hölzerne Schießscharten dar, die das
Zielen erleichterten. Die Hakenbüchsen wurden wie andere Waffen
Stangenwaffen, Hellebarden - und Rüstungsteile in der städtischen
Rüstkammer für den Verteidigungsfall aufbewahrt. Die später erbauten
Türme der Stadtbefestigung wurden mit Geschützen ausgestattet.
Hugo Lederer (1871-1940) - Kentaurenschale (Fruchtbarkeitsschale) 1901/1902
Leihgabe Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Das so genannte bürgerliche Zeitalter
Der Ausbruch der französischen Revolution 1789, die Hinrichtung des
französischen Königspaares Ludwig XVI. und Marie Antoinette 1793 und
die anschließenden Kriege in Europa beenden die Ära fest gefügter
politischer und gesellschaftlicher Ordnung. Auch im österreichischen
Kaiserreich (seit 1804/06) beginnt das neue Gedankengut auf fruchtbaren
Boden zu fallen. Doch Kaiser Franz II. (I.) (1768-1835) und sein
Staatskanzler Clemens Fürst Metternich (1773-1859) wissen diese
Entwicklung zumindest für einige Zeit zu verzögern. Nachdem man während
des Wiener Kongresses (1814/15) eine stabile politische Ordnung
schafft, die zukünftige Konflikte nach Möglichkeit ausschalten soll,
versucht man auch in gesellschaftlicher Hinsicht, jedes Risiko einer
Veränderung der bestehenden Verhältnisse zu unterbinden. Die
Bevölkerung wird politisch entmündigt, Kaiser Franz hätte im Prinzip
gerne selbst die Gedanken seiner Untertanen unter Kontrolle. Politische
Meinungsäußerung ist verboten. Zeitungen und literarische Tätigkeit
unterliegen einer strengen Zensur, die jeden - auch den kleinsten -
Hinweis auf revolutionäres oder zu freies Gedankengut ausmerzt.
Polizeispitzel oder Denunzianten sorgen dafür, dass sich die Bürger
brav um Familie und Hausstand kümmern, wie es ihnen der (politisch
desinteressierte, jede Veränderung verabscheuende) gute Kaiser Franz
täglich vorlebt. Damit bleibt vor allem der gebildeten Bürgerschicht
nur ein Betätigungsfeld - die Pflege der Privatsphäre. Man konzentriert
sich auf die komfortable Ausstattung der eigenen vier Wände, auf
erfolgreiche wirtschaftliche Tätigkeit, auf gemütliches Zusammensein,
auf Hausmusik, auf gutes Essen und auf die Landpartien. Für eine
geraume Zeit lassen sich die Bürger durch Sicherheit und materiellen
Wohlstand „ruhig stellen". Ausdruck dafür sind zahlreiche Porträts aus
dieser Epoche, die Zufriedenheit und Bürgerstolz dokumentieren.
Biedermeier Tischuhr - Signiert Martin Sager in Wien, Mitte 19. Jahrhundert
Wiener Stockuhrhemmung; 4/4 Schlag auf Tonfedern
Schwarz politiertes Gehäuse, Alabastersäulen mit vergoldeten Kapitälen,
Perlmuttverzierungen, Kunstblumen hinter 2 nach innen gewölbten
Gläsern, Aufsatz mit Blumenvitrinen.
Hussitenkriege - Hintergrund:
In Prag wurde 1348 die älteste deutschsprachige Universität nördlich
der Alpen von König Karl IV. gegründet. Jan Hus (1372-1415) war dort
Rektor, christlicher Theologe und Reformator. Er predigte und schrieb
in tschechischer Sprache. In seinen Predigten prangerte er auch die
Habsucht des Klerus und dessen Lasterleben an. Im Konzil von Konstanz
1415 lehnte Hus den Widerruf seiner Lehren ab und wurde zum Tode
verurteilt. Die Konflikte um Jan Hus eskalierten und führten zum Ersten
Prager Fenstersturz (1419), als Hussiten Ratsleute aus dem Fenster des
Neustädter Rathauses in Prag stürzten. Kriegerische
Auseinandersetzungen zwischen den revolutionären Hussiten und den
weltlichen und katholischen Mächten waren die Folge (1425-1431). Die
hussitischen „Kreuzzüge" wurden mit äußerster Gewalt geführt.
Belagerung von Retz: Am 15.
November 1425 begann die Belagerung von Retz. Graf Johann III. von
Hardegg verteidigte mit 2000 Waffenfähigen die Stadt. Am 24. November
1425 drangen die Hussiten durch Stollen unter der Mauer in die
Weinkeller und somit in die Stadt ein. Am darauffolgenden Tag kam es
zur Eroberung der Burg und zur Plünderung und Zerstörung der Stadt.
Unter der Bevölkerung wurde ein Blutbad angerichtet. Graf Johann III.
wurde nach Prag gebracht, wo er im Kerker verstarb. Lediglich sein
jüngster Sohn Michael überlebte.
Folgen: Michael wurde in Wien
erzogen und begann als Graf Michael von Maydburg 1438 mit dem
Wiederaufbau der Burg und der Befestigungsanlagen der Stadt. Die Retzer
Burg war jedoch nur mehr zeitweiliger Wohnsitz des Grafen. Da er
kinderlos blieb, kam es nach seinem Tod 1481 zur Übergabe seiner
Besitzungen an Kaiser Friedrich III. Retz wurde damit landesfürstliche
Stadt.
Niemand geringerer als Franz Liszt
weilte in Retz mehrmals als Gast. Er folgte den Einladungen seiner
ehemaligen Schülerin, der Retzer Pianistin Antonia Raab. Die von Liszt
liebevoll „Frau Tony Retz" genannte Dame wurde 1846 als Tochter des
Gerichtsvorstehers Anton Schinhan geboren. Die Ausbildung zur Pianistin
führte sie nach Wien, wo Franz Liszt auf ihre Begabung aufmerksam wurde
und ihr in weiterer Folge auch Unterricht erteilte. Zwischen den beiden
sollte bald eine innige Freundschaft entstehen. Um 1880 weilte Liszt
einige Male im Elternhaus (Hauptplatz 25) der Antonia Raab, wo sie
gemeinsam auf ihrem Bösendorfer-Flügel musizierten. Als Klavierlehrerin
in Wien gab Antonia Raab den Geiste Liszts weiter. Im Jahre 1902
verstarb sie erst 56-jährig und fand im Retzer Grabe der Eltern ihre
letzte Ruhestätte. Ein umfangreicher Vormundschaftsprozess, seinen
Neffen Carl betreffend, führte im Spätherbst 1818 auch Ludwig van
Beethoven nach Retz. Die Großmutter Carls entstammte der wohlhabenden
Retzer Familie Lamatsch. Ihre Tochter Johanna war die Gattin des 1815
früh verstorbenen Caspar van Beethoven, einem Bruder des Komponisten.
Um die Erbangelegenheiten zugunsten Carls zu klären, unternahm Ludwig
van Beethoven eine Reise nach Retz und hielt sich im Hause Lamatsch
(Hauptplatz 14) auf.
„Liszt-Flügel" - Bösendorfer-Konzertflügel, Op. Nr. 8255 mit Stoßzungenmechanik (halbenglisch)
Palisander furniert; Tonumfang: 714 Oktaven (A2-c5)
Der Flügel wurde im Mai 1876 von der Firma Bösendorfer an Frau Toni Raab, Retz, Hauptplatz 25, geliefert.
Franz Liszt (1811-1886), der berühmte Komponist, weilte mehrmals in
Retz. Er unterrichtete die begabte Pianistin Toni Raab und konzertierte
auf eben diesem Bösendorfer-Klavier. Im Jahr 2018 wurde der Flügel als
großzügige Schenkung der Familie Mag. Reinhard Keibl ein Teil der
Retzer Stadtsammlung.
Ungarnkriege - Hintergrund:
Matthias Hunyady I. Corvinus, (1443-1490) und König Friedrich III.
(1415-1493) beanspruchten beide den ungarischen Thron, was zu
kriegerischen Auseinandersetzungen führte. Nach langen Verhandlungen
konnte 1463 ein vorläufiger Vergleich im Ödenburger Vertrag gefunden
werden und Matthias wurde von Friedrich III. als ungarischer König
anerkannt. In der Folge wollte Matthias Corvinus ein mitteleuropäisches
Großungarn aufbauen und eroberte Mähren und Böhmen, Niederösterreich,
die Steiermark und Kärnten. Friedrich III. musste zeitweilig von seiner
Residenzstadt Wr. Neustadt nach Graz und Linz ausweichen. 1490 starb
Matthias ohne Erben in Wien.
Belagerung von Retz: 1486 kam
es zum Angriff der Ungarn auf Retz, das von 300 Waffenfähigen
verteidigt wurde. Am 9. Oktober begann der Beschuss von Retz, am 12.
Oktober kam es zu Verhandlungen der Bürger mit Matthias Corvinus, die
mit der Übergabe der Stadt beendet wurden. Retz kam somit unter
ungarischen Einfluss und blieb es bis 1492.
Folgen: Matthias I. Corvinus
bestätigte 1486 die Privilegien der Stadt Retz. Die Stadt war weniger
zerstört als zuvor durch die Hussiten. Die Ungarn bauten die
Befestigungsanlagen wieder auf und besserten die Schäden am „Neuen
Schloss" (heute Schloss Gatterburg) aus. Kaiser Maximilian I.
(1459-1519), Sohn Friedrichs III., drängte den Einfluss der Ungarn aus
dem Herzogtum Niederösterreich zurück und Retz kam wieder unter die
Herrschaft der Habsburger.
Nach der Niederlage Napoleons 1815 sollten die Ideen der Französischen
Revolution, „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", vergessen gemacht
werden. Im Wiener Kongress wurde Europa neu geordnet und in Österreich
ein System der Überwachung und des Spitzelwesens eingerichtet. Ein
Polizeistaat unter der Leitung von Staatskanzler Klemens Fürst von
Metternich unterdrückte alle liberalen und nationalen Strömungen. Der
ab 1835 regierende Kaiser Ferdinand war politisch überfordert und ließ
Metternich gewähren. Das aufstrebende Bürgertum drängte jedoch auf
Teilnahme an der politischen Willensbildung. Forderungen waren der
Sturz Metternichs, Pressefreiheit und die Beschränkung der kaiserlichen
Macht durch Beteiligung der Bürger im Wege einer Verfassung.
Diesbezügliche Petitionen wurden vom Kaiser zurückgewiesen.
Am 13. März 1848 versuchte man, sich an die Vertretung der
niederösterreichischen Stände zu wenden, die im Landhaus in der Wiener
Herrengasse tagten. Man drang in den Hof und die Gänge des Gebäudes
ein. Tumulte führten zum Eingreifen des Militärs. In den Wiener
Vorstädten wurden Fabriken von Arbeitern gestürmt. Die Kämpfe forderten
zahlreiche Tote („Märzgefallene"). Der Kaiser entließ Metternich.
Kaiserliche Proklamationen hoben die Zensur auf, versprachen ein neues
Pressegesetz (Pressefreiheit) und eine Verfassung. Eindringlich wurde
darauf hingewiesen, Ruhe und Ordnung einzuhalten und bis auf weiteres
die bestehenden Anordnungen zu befolgen. Vor allem den Bauern wurde
aufgetragen, ihren Pflichten nachzukommen. Die in Aussicht gestellte
Verfassung wurde in Retz mit einem angeordneten Te Deum in der
Stadtpfarrkirche am 2. April 1848 gefeiert. Die „Verfassungs-Urkunde
des österreichischen Kaiserstaates" vom 25. April 1848 (nach dem
Innenminister bekannt als „Pillersdorf' sche Verfassung") erfüllte zwar
den Wunsch nach einer Grundordnung. Da sie aber ohne Mitsprache einer
Volksvertretung erlassen wurde und dem Kaiser eine dominante Stellung
beließ, stieß sie auf Ablehnung. Sie trat nie in Kraft und musste
zuletzt zurückgenommen werden.
Die Revolution von 1848 war eine bürgerliche Revolution, die die Grundlagen des modernen Staates legte.
Das Bürgertum forderte politische Mitbestimmung, Pressefreiheit und
eine Verfassung sowie Beteiligung am politischen Willensbildungsprozess
in Form einer Volksvertretung (Reichstag). Unruhen, Barrikadenkämpfe
und Aufstände führten zu kaiserlichen Zugeständnissen, die jedoch
letztlich durch das Wiedererstarken der kaiserlichen militärischen
Macht rückgängig gemacht wurden. Die Bauern erreichten ihr Ziel freie
Eigentümer von Grund und Boden zu werden - dies war der einzige
unmittelbare Erfolg der Revolution. Für die spätere Entwicklung der
Monarchie war es verhängnisvoll, dass die vom Reichstag ausgearbeitete
Verfassung („Kremsierer Entwurf") nicht in Kraft treten konnte. Der
Entwurf hätte eine Einigung der Völker der Monarchie beinhaltet. Die
vom Kaiser von oben erlassene „Märzverfassung" von 1849 trat ebenfalls
nie in Kraft.
Seine k. k. apostolische Majestát
haben die Aufhebung der Censur und die alsbaldige Veröffentlichung
eines Preßgesetzes allergnädigst zu beschließen geruht.
Wien am 14. März 1848.
Johann Calatzko Freiherr von Gestieticz, k. k. Nieder-Defter. Regierungs-Präsident.
Wachauer Brett (Brettl)haube
Auch die Wachauer Haube, die in der Retzer Gegend allerdings ein wenig
fremd anmutet, ist von der Bodenhaube abzuleiten. Der Boden ist
mächtiger, das Material der alten Bodenhaube näher als die übrigen
Goldhauben. Der kostbare Goldbrokat wird nicht von Goldstickerei
überwuchert. In starre, gesteifte Falten gelegt, schließt der
vergrößerte Boden an den Kopfteil an. Im Bereich des Hinterkopfes
bildet sich das für die Wachauer Haube typische, leicht eiförmige Brett
(Brettl) heraus. Im Nacken fasst man die überschüssige Weite wie im
Falle der alten Bodenhaube - in Falten zusammen. Der Kopfteil ist mit
einem zweiteiligen Band bedeckt, das im Nacken mit einer Schleife mit
abhängenden Bändern geschlossen wird. Den Schirm, den ehemaligen
Spitzenrand der Bodenhaube, gestaltet man über der Stirn etwas kürzer,
um einen kompakteren Sitz zu gewähren. Zu den Wangen hin verbreitert
sich der Schirm jeweils zu einer großzügigen Kurve, die im Nacken - dem
alten Vorbild entsprechend - offen bleibt.
Gupfhaube (auch „reiche Haube" oder Wiener Gupfhaube genannt)
In der Gupfhaube lässt sich der Aufbau der Urform, der Bodenhaube,
recht deutlich erkennen. Trotz der dichten, stuckaturartigen Stickerei
ist die Teilung zwischen Kopfteil und Boden deutlich markiert. Die
ehemalige, das Gesicht umrahmende Spitzenkante, die sich nun zu einem
wahren Schild steigert, ist an den frei stehenden Rand des Kopfteiles
angesetzt. Kopfteil und Boden sind über dem Scheitel zu einem Gupf
(auch Schopf) aufgebaut. Der Gupf kann unterschiedlich groß sein. Das
Vorkommen in und um Wien erscheint für das ausgehende 18. Jahrhundert
gesichert. In der Umgebung von Wien behauptet sich diese Haube in der
jeweiligen Bürgerinnentracht weiterhin, während sie in der Großstadt
von den Modekopfbedeckungen abgelöst wird. Wie die Portraits von Retzer
Bürgerinnen zeigen, ist die Gupfhaube im ausgehenden 18. Jahrhundert
hier ebenso beheimatet, wie in Wien oder in der Badener Gegend. Der
Schirm (Schild) ist zu dieser Zeit noch zarter und in der Mitte der
Stirn geschneppt. Mit dem Einfluss der Empiremoden gestaltet man auch
in Retz die Gupfhaube helmartiger.
Linzer Haube
Das Verbreitungsgebiet dieses Typus geht weit über Linz hinaus. Die
Benennung hängt wahrscheinlich mit dem Ausgangspunkt dieser berühmten
Haube zusammen. Von hier aus gelangt die Haube bis nach Salzburg und
der Donau entlang bis nach Niederösterreich, weiter vornehmlich über
das Ennstal in die Steiermark und schließlich nach Klagenfurt. Südliche
Belegbeispiele sind in Triest und selbst in Istrien anzutreffen. Es ist
deshalb nicht überraschend, dass im Retzer Gebiet eine Linzer Goldhaube
auftaucht. Das unvergleichliche Wiederaufleben der Goldhaubenkultur in
Oberösterreich trägt derzeit zur Fixierung des Begriffes „Linzer Haube"
wesentlich bei. Trotz ihrer eigenwilligen Form lässt sich auch die
Linzer Goldhaube von der einfachen Bodenhaube ableiten. In diesem Fall
ist es die gesichtsumrahmende Spitze, die zu wuchern beginnt und die
übrigen Merkmale wie Kopfteil und Boden in den Hintergrund drängt. Die
Linzer Haube besteht von ungefähr 1830 bis heute zum Großteil nur aus
dem überdimensionierten Spitzenrand. Kopfteil und Boden verbergen sich
im kugeligen Knauf (auch Bünkerl genannt). Das Drahtskelett der Haube
ist ein deutlicher Beweis für die Vorherrschaft des Spitzenrandes: Die
Konstruktion ähnelt einem Rad mit Speichen, das allerdings an einer
Stelle radial offen bleibt, was als Hinweis auf die ehemalige
Gesichtsumrahmung interpretiert werden kann. Im Mittelpunkt wird ein
kleiner Kreis ausgespart. Dieser Mittelpunkt bleibt für das Bünkerl
reserviert. Hartnäckig behauptet sich das alte Zugband der Bundhaube,
das nun hoch oben am Scheitel der Trägerin in von Draht ge-stützter
Form hinter dem Bünkerl erscheint. Die flache Drahtkonstruktion wird
knapp der Kopfform angepasst und der überschüssige Rest schwingt sich
im Nacken zu den be-kannten Flügeln auf. Es versteht sich, dass der
Überzug der Linzer Goldhaube an Pracht nichts zu wünschen übrig lässt.
Retzer Haube (auch als Iglauer Haube oder Wiener Stoßhaube bekannt)
Unter den Endformen der Goldhauben nimmt die Retzer Haube eine
besondere - bisher noch viel zu wenig beachtete - Stellung ein. Hier
manifestiert sich eine kreative Idee, die von der Bodenhaube ausgehend
zu einer besonders prunkvollen und manierierten Gestaltung führt,
welche man nahezu als einzigartig bezeichnen kann. In mährischen
Modedarstellungen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts taucht eine
Bodenhaube auf, die nicht nur eine zarte Spitze an der das Gesicht
umrahmenden Kante des Kopfteiles zeigt, sondern auch eine Spitzenrüsche
an der Naht, die den Kopfteil mit dem Boden verbindet.
Als Ausgangsvariante kann ebenso eine, an die vordere Kante genähte,
Doppelrüsche gelten. Während die meisten Goldhauben die nach vorne
gerichtete Spitzenrüsche zu vergrößern versuchen, entwickelt die Retzer
Haube gleichsam einen rückwärts gerichteten mächtigen Schirm, der den
aufgestellten Schwanzfedern eines Truthahnes nicht unähnlich ist. Der
ebenfalls vergrößerte vordere Schirm wird wie bei den meisten anderen
Goldhauben - links und rechts als Gesichtsumrahmung in einem Bogen bis
in den Nacken geführt und hier mit breiten weißen Seidenbändern in Form
einer großen Masche zusammengehalten. Unter dem ausladenden
Hinterkopfschirm verbirgt sich der Boden des tradierten Häubchens.
Demnach besitzt die Retzer Haube alle ursprünglichen Bestimmungsstücke
der Bodenhaube: Kopfteil, Boden und gesichtsumrahmende Spitze.
Der 30-jährige Krieg - Hintergrund:
Der 30-jährige Krieg (1618-1648) brachte auch für Retz eine lange Zeit
der Not und des Elends. Schon Anfang Jänner 1620 wurde das
protestantische Retz von kaiserlichen Truppen belagert, die jedoch
wieder abzogen und die Stadt den Böhmen überließen. Im Mai 1620 gab es
Verhandlungen der protestantischen Retzer Stände mit Kaiser Ferdinand
II. Diese wurden ergebnislos abgebrochen. Nachdem die kaiserlichen
Truppen in Prag bei der Schlacht am Weißen Berg die protestantischen
Heere geschlagen hatten, kamen sie im November 1620 bei ihrer Rückkehr
nach Retz und forderten die Stadt auf, sich zu ergeben. Nach der
Weigerung der Bürger wurde Retz beschossen. Einige Häuser gingen in
Flammen auf, unter anderem brannte das spitze Dach des Rathauses ab.
Belagerung von Retz: Im März
1645 drangen die Schweden unter General Torstenson bis nach
Niederösterreich vor und belagerten auch Retz. Die Stadt konnte keinen
Widerstand leisten und musste sich ergeben. Die Stadt und ihre Bürger
mussten horrende Kontributionen leisten: Sämtliche Schätze des Klosters
und der Stadt, sowie die Ernten mussten übergeben werden,
Gewerbetreibende mussten für die schwedischen Truppen arbeiten. Über
ein halbes Jahr waren schwedische Truppen in der Stadt stationiert.
Folgen: Neben der Verarmung der
Bevölkerung der Stadt und der umliegenden Orte kam es auch zum Ausbruch
von Krankheiten und Seuchen, die die Bevölkerung dezimierten. Die Stadt
brauchte 70 Jahre, bis sie sich von dieser Krisensituation wieder
erholte.
Recht und Gerichtsbarkeit
Ottokar II. hatte 1254 mit der Verkündung der „Pax austriaca" dem Adel
weitgehende Herrschaftsrechte eingeräumt und damit die Zusammenarbeit
zwischen Landesfürst und Adel und auch Teile der Gerichtsbarkeit
geregelt. Mit der Machtübernahme durch Rudolf von Habsburg wurden
manche der Regelungen zur Gerichtsbarkeit wieder zurückgenommen. Zur
Zeit der Stadtgründung war also im Rechtssystem einiges in Bewegung. Im
Herzogtum Österreich des 13. Jh. entwickelten sich unterschiedliche
Ebenen der Gerichtsbarkeit: das obere Landgericht (zuständig für die
höheren Stände), das untere Landgericht (zuständig für die niederen
Stände) und das Dorfgericht (auf dem Gut eines Grafen, Freien oder
Dienstmannes). Ein „Hofrichter" in Retz fand schon vor der Gründung der
Stadt Erwähnung. Das Recht als solches war hauptsächlich
Gewohnheitsrecht. Über den Blutbann verfügten die Grafen, Hochfreien
und landesherrlichen Ministerialen. Er bedeutete, Todesstrafen und
andere Körperstrafen verhängen und vollstrecken zu dürfen. Nach der
Stadtgründung wurde Retz allmählich zum Zentrum der Grafschaft und war
daher der Sitz mehrerer sogenannter „Gerechtigkeiten" (Landgericht,
Verwaltung). Die Burg war nach den Hussiten, obwohl nur noch
vorübergehend Wohnsitz der Grafenfamilie, weiterhin der Sitz des
Landgerichts und der Grundherrschaft für Stadt und Altstadt sowie
Umgebung. Zur Zeit der Maydburger (14./15. Jh.) ist der Galgen am
Galgenberg belegt, das Landgericht verfügte über den Blutbann im Namen
des Königs, konnte also Todesurteile aussprechen. Die Richtstätten
wurden ab 1483, als auch die Stadt über den Blutbann verfügte, von
Herrschaft und Stadt gemeinsam genutzt, was gelegentlich zu Konflikten
führte.
Sicherheit in Stadt und Burg
In den mittelalterlichen Städten bestand ständige Brandgefahr. Der
Großteil der Gebäude war aus Holz, gedeckt mit Stroh oder Schindeln.
Sie standen dicht beisammen. Gleichzeitig war offenes Feuer als Quelle
von Licht und Wärme allgegenwärtig. Brände konnten leicht entstehen und
sich in Windeseile ausbreiten. Türmer hielten Wache und meldeten nicht
nur nahende Feinde, sondern auch Brände. Auch Nachtwächter achteten auf
Gefahrenquellen wie zum Beispiel nicht ausreichend gelöschte Herd- und
Schmiedefeuer. Vor allem garantierten sie Sicherheit und Ordnung in der
nächtlichen Stadt, in der keine Straßenbeleuchtung existierte. Die
Stadttore wurden jeden Abend geschlossen. Sie wurden stets durch
Torwarte bewacht. Kriminalität versuchte man durch Abschreckung
hintanzuhalten. Körperstrafen wurden in der Öffentlichkeit vollstreckt,
Delinquenten an den Pranger gekettet.
Feuer, Licht und Wärme
Von frühgeschichtlicher Zeit an und bis weit in die Neuzeit war das
Feuerschlagen die gängigste Methode zum Entfachen von Feuer. Dabei
wurde ein Feuerstahl gegen einen Feuerstein geschlagen, wodurch Funken
entstanden. Diese Funken wurden mit Zunder (Baumschwamm oder verkohltes
Naturgewebe) aufgefangen und das entstandene Glutnest durch Anblasen
angefacht. Für die Beleuchtung von Räumlichkeiten wurden im Hoch- und
Spätmittelalter häufig Lampenschalen aus Keramik genutzt. In diesen mit
Talg oder Öl gefüllten Lämpchen sorgte ein in die Auszipfelung
eingelegter abbrennender Docht für Licht. Ansonsten wurden neben teuren
Wachskerzen vor allem günstige Kienspäne zur Beleuchtung genutzt. Die
Holzspäne wurden dazu in eiserne Halterungen gesteckt und brannten
unter starker Rauch- und Rußbildung ab. Im Spätmittelalter kamen
Kachelöfen zur Beheizung von Räumen in Verwendung. Diese sorgten für
angenehme Wärme und gaben im Gegensatz zum offenen Feuer keinen Rauch
in den Wohnraum ab. In die frühen Kachelöfen wurden becherförmige
Keramikkacheln mit der Öffnung nach außen in die Lehmkuppel des Ofens
eingesetzt. Mit der Zeit kamen quadratische Schüsselkacheln und
mitunter reich verzierte Blattkacheln in Verwendung.
Wasserversorgung
Um die Stadt in der wasserarmen Gegend mit genügend Trink-und
Nutzwasser zu versorgen, standen einzelne Brunnen sowie eine eigene
Wasserleitung zur Verfügung. Die aufwändigen, tiefen Brunnenschächte
wurden bei den bedeutendsten Bauten in der Stadt angelegt. So befand
sich ein Brunnen bei der Stadtburg, einer im Klosterareal, je einer bei
den Wehrbauten der östlichen Stadtecken und einer beim Nalbertor. Die
Burg verfügte schon zur Gründungszeit der Stadt über einen eigenen
Brunnen, der nach den Zerstörungen durch die Hussiten (1425) verfüllt
wurde. Ein weiterer vermutlich späterer Brunnen befand sich im
Vorburgareal. Der Brunnen beim Kloster war 50 Meter tief. Nach der
Eroberung der Stadt stürzten die Hussiten einen Klosterbruder in diesen
Brunnen. Der einzige öffentliche Brunnen befand sich im Mittelalter
beim Nalbertor. Um die Wasserversorgung der Stadtbürger
sicherzustellen, wurde Wasser aus der Riede Hannen (nordwestlich der
Stadt) über eine hölzerne Leitung bis zum Hauptplatz geleitet. Dort
befand sich zur Entnahme ein hölzernes Sammelbecken, das sogenannte
Wasserkar. Im 17. Jh. wurden zwei steinerne Wasserkare am Hauptplatz
errichtet. Auch wurden in dieser Zeit erste Leitungsrohre aus Keramik
verlegt. Erst 1928/29 wurde eine Hauswasserleitung geschaffen, die die
einzelnen Bürgerhäuser mit Wasser versorgte. Vorher musste man sich das
Wasser vom Wasserkar am Hauptplatz holen oder beauftragte Wasserträger
damit.
Der Weinbau in alter Zeit
Die älteste urkundliche Nachricht zum Weinbau im Retzer Raum findet
sich im „Geraser Stiftungsbrief (um 1155, erwähnt in der
Erneuerungsurkunde von Friedrich II. um 1240), in der ausdrücklich
Weingärten um Retz beschrieben wurden. 1201 wird urkundlich Weinbau bei
Gnadlersdorf (Hnanice, Südmähren) erwähnt. Einige Jahre vor der
Gründung der Stadt Retz vermachten Graf Heinrich von Hardegg und seine
Frau Wilbirg drei Weingärten in Pulkau, Leodagger und Retzbach dem
Kloster St. Bernhard bei Zwettl. Mit der Gründung der Stadt erlangte
der Weinbau weiter an Bedeutung, weil die Keller innerhalb der
Stadtmauern besser geschützt waren und die Bürger der Stadt Vorrechte
im Handel (Privilegien) erhielten. In einer Urkunde aus 1312 vermachte
Gräfin Wilbirg von Hardegg dem Kloster Zwettl für das Gedächtnis ihrer
verstorbenen Männer Graf Otto, Graf Heinrich von Dewin und Graf Bertold
unter anderem ein „großes Maß besseren Weines". 1373 wird die Retzer
Weinriede Altenberg in einer Urkunde von Papst Gregor XI. erwähnt. Die
höchste Blütezeit des Weinbaus war im 15. und 16. Jh. Das Stadtbuch
berichtet 1521 von den weit in die Kronländer, Deutschland und Polen
reichenden Handelsbeziehungen.
Ernährung
In der Burgküche wurden zum Kochen keramische Töpfe, Fußpfannen,
Kessel, Bratspieße, Dreibeine und Feuerböcke verwendet. Bei Tisch
benutzte man meist Essbrettchen und Löffel aus Holz sowie Trinkgefäße
aus Keramik, Glas oder Holz. Frühe Formen der Gabeln waren zweizinkige
Vorlegegabeln. Ein Messer trug meist jede Person, am Gürtel befestigt,
bei sich. Zur Vorratshaltung dienten große Keramikgefäße, ebenso
Bottiche, Fässer, Tonnen und Eimer aus Holz. Kannen und Krüge dienten
neben der Aufbewahrung auch dem Ausschank von Wasser, Bier und Wein.
Getrunken wurden Wasser, Obstsäfte, Milch und Molke sowie alkoholische
Getränke wie Met, Wein und Bier. Getreide war das wichtigste
Grundnahrungsmittel im Mittelalter. Dazu zählten Roggen, Hafer, Gerste
und Weizen, aus denen hauptsächlich Brot und Brei hergestellt wurde.
Gemüse, vor allem Wurzelgemüse, und Hülsenfrüchte wurden vielfach zu
Eintöpfen verarbeitet. Zum Würzen wurden regionale Kräuter und zum Teil
importierte Gewürze (wie etwa Ingwer, Zimt und Pfeffer) genutzt. Die
Knochenfunde aus dem Areal der Retzer Stadtburg verweisen auf eine
Vielfalt an verwendeten Fleischarten.
Die durch die Hussiten zerstörte Burg wurde zum Meierhof der Herrschaft
umfunktioniert. Ab dem späten 15. Jh. wurde das Areal als Altenhof oder
Althof bezeichnet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die Arkaden
und Kellerhallen neu gebaut. Die Herrschaft hatte im Althof einen
Kerker. 1828 wurde der südliche Teil der westlichen Ringmauer
abgetragen und aus den Steinen ein Schafstall an der Nordseite des
Burghofs und eine Schafmeisterwohnung gebaut. Gleichzeitig wurde ein
Abgang in den westlichen Graben angelegt, damit die Schafe nicht mehr
durch die Stadt getrieben werden mussten. Im 20. Jh. befanden sich auf
dem Areal Wohnungen, einige Stadel, das Bezirksgericht, das noch den
ursprünglichen Kerker nutzte, und das Steueramt. In den 1980er Jahren
wurde auf dem Burggelände das Hotel Althof errichtet.
Ursprünglich „Spital der armen Siechen" und Stiftung der Hardegger Grafen für Bedürftige, wurde das Retzer Bürgerspital
wahrscheinlich bereits vor 1279 - damals in der Nähe der Pfarrkirche
und somit außerhalb der nachmaligen Stadt - gegründet. Nach der
Zerstörung durch die Hussiten beauftragte Graf Michael von Maydburg
1467 den spätgotischen Neubau der Kapelle innerhalb der Stadtmauern
beim Znaimertor. Die geistliche Betreuung oblag einem eigens bestellten
Spitalspfarrer, die weltliche Verwaltung des Spitalvermögens übertrug
man so genannten Spitalmeistern, die vom Stadtrat bestellt wurden. Die
spätgotische Kapelle hatte einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre (den
Patronen Johannes d. Täufer und Johannes Evangelist sowie der hl.
Elisabeth geweiht). Bis 1559 befand sich neben der Kirche hin zum
Znaimertor der Spitalsfriedhof. Stiftungen, Geschenke und Vermächtnisse
der Hardegger Grafen und von Retzer Bürgern ließen das Vermögen des
Spitals anwachsen, das Spitalshaus, Kapelle, Friedhof, Nebengebäude,
Äcker, Wiesen, Weingärten und später auch eine eigene Grundherrschaft
umfasste. Ab 1733 wurden Äcker und später dann auch Weingärten
verpachtet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgte die barocke
Umgestaltung der Kapelle (Glocke, Fenster, Sakristei, Kirchenstühle,
hölzerner Kirchturm mit Schindeln, Orgelpositiv und kleine Orgel). 1798
wurde das sakrale Gebäude im Zuge der kirchlichen Reformen Kaiser
Josefs II. geschlossen und die Einrichtungsgegenstände verkauft. Danach
diente das Gebäude als Theatersaal, Sparkasse, Gemeinderatssaal und
Schule. In den Nebengebäuden befanden sich zeitweise
Stadtschreiberwohnung, Militärspital, Arrest, Archive und
Gemeindekanzlei. Ab 1948 wurden die Sammlungen des städtischen
Heimatmuseums im Bürgerspital aufgestellt. Der Gebäudekomplex hat also
eine überaus bewegte Geschichte, die durch die komplette Restaurierung
2003/2004 einen neuen Höhepunkt findet. Die Stiftung Bürgerspital
besteht übrigens noch heute und unterstützt nach wie vor bedürftige
Gemeindemitglieder.
Im Fahrradmuseum finden Sie Fahrradgeschichte von 1820 bis 1985:
Über 300 historische Fahrräder auf 400 m2 Ausstellungsfläche erwarten
Sie. Zu entdecken gibt es unter anderem Fahrradbilder, Werkzeug,
Fahrradbeleuchtung, Werbung sowie das Modell eines dampfbetriebenen
Fahrrads samt Original-Zeichnung von 1880.
Das Museum befindet sich unter dem Schüttkasten vom Schloss Suttner -
Gatterburg. Zur Zeit sind 140 historische Fahrräder, ab 1820 bis 1985
ausgestellt. Die Sammlung erstreckt sich von Laufrädern,
Trettkurbelrädern und Hochrädern bis zu den ersten Niederrädern.
Außerdem können Bilder, Lampen, Absperrschlösser, Werkzeuge und
sonstiges Zubehör von historischen Fahrrädern besichtigt werden.
Weiters befindet sich ein Modell, mit einer Kopie der Originalzeichnung
von einem dampfbetriebenem Dreirad von 1880 im Museum. Auch einige
Fahrräder mit Hilfsmotoren sind ausgestellt, ebenso werden Rennräder ab
1930 bis 1985 gezeigt.
Das Fahrradmuseum ist auf Initiative von Herrn Fritz Hurtl mit
freiwilligen Helfern unter dem Schüttkasten im Schloß Gatterburg
entstanden. Die Ausstellung umfaßt die Fahrradgeschichte ab 1820.
Es gibt viele Fahrradteile, Glocken, Lampen, Werkzeugtaschen, Werkzeug
und anderes Fahrradzubehör zu sehen. Ausgestellt sind außerdem
Fahrradbilder, Fahrradwerbeplakate, Kindersitze und Gepäcksträger. Ein
Modell von einem dampfbetriebenen Dreirad, die Kopie von der
Originalzeichnung davon und die Geschichte über den Erfinder Prof. Ing.
Ludwig Czischek-Christen befinden sich im Museum, ebenso wie
verschiedene Pokale und Medaillen von Wettfahrten.
Als besondere Gustostückerl sehen Sie: ein Laufrad, ein Tretkurbelrad,
ein Dampfdreirad (Modell) mit Original- Zeichnungen, dazu die
Geschichte des Erfinders, sowie ein Hochrad und Niederräder bis zur
heutigen Zeit.
Fritz Hurtl, der Hauptbetreiber des Museums, sammelt seit mehr als 40
Jahren alte, historische Fahrräder. Im Dezember 1998 hat er den Verein
„sFahrradl im Schloss“ gegründet. Den Museumsraum mit einer Größe von
240m² haben Mitglieder des Vereins und freiwillige HelferInnen für das
Fahrradmuseum renoviert und das Museum eingerichtet. Eröffnet wurde das
Museum dann im September 1999, damals bestand die Sammlung aus ca. 60
historischen Fahrrädern. Im Jahr 2015 wurde das Fahrradmuseum um 120m²
vergrößert.
Im Fahrradmuseum befindet sich Fahrradgeschichte von Anfang an, ab 1820
bis 1985. Es beginnt mit zwei Laufrädern, die etwa um 1820 erbaut
wurden: ein Laufrad von Familie Burg aus Wien und ein Hobby Horse von
Familie Johnson aus London. Aus dem Jahr 1868 stammt das Tretkurbelrad
von Familie Michaus in Paris, etwa 440 Stück wurden von diesem Typ
erzeugt. Ein weiteres Tretkurbelrad, Fabrikat unbekannt, stammt etwa
aus dem Jahr 1870, wie auch ein Dreirad für Erwachsene, welches einen
Rahmen aus massiven Schmiedeisen und mit Eisen beschlagene Holzräder
besitzt. Das aus 1880 stammende Dreirad für Erwachsene, vorwiegend für
Damen hat einen Rahmen aus Eisenrohre, Speicherräder mit
Vollgummi-Bereifung, eine Zahnstangenlenkung und eine Bremse. Zwei
Besonderheiten sind die Hochräder: ein Bayliss Thomas mit
Petroleumlampe aus Coventry, England um 1880 und ein Goldschmidt &
Pirscer aus Neumarkt bei Nürnberg, erbaut im Jahr 1885. Aus demselben
Jahr stammt ein Hochrennrad unbekannten Fabrikats.
Eines der ersten Niederräder unbekanntem Fabrikats um 1892 mit
Kreuzrahmen, 1 Zoll Antriebskette, 28 Zoll Vollgummireifen und
Starantrieb befindet sich neben vielen weiteren Ausstellungsrädern im
Museum.
Im Museum gibt es Fahrräder mit Schaltung im Mittelgetriebe.
Fahrräder mit verschiedenen Hilfsmotoren sind ausgestellt, ebenso wie
Fahrräder mit Federgabel vorne von Mikado, Viktoria, Pilat und RWC. Zu
sehen sind auch ein Herrenfahrrad von Sandgruber mit Beiwagen und ein
Reitpferd sowie Pferdewagen als Kinderfahrrad. Desweitern gehören
verschiedene Ausführungen von Tandemfahrrädern von 1939 bis 1972, ein-
und zweisitzige Holländer für Kinder und ein Herkules Reitrad aus 1971
zu der Ausstellungssammlung. Ein HiRiser 10 bis 20 Zoll, mit 3- und
5-Gangschaltung, Kinderräder, Dreiräder und Trittroller in
verschiedenen Größen und Ausführungen sind zu sehen, sowie ein
Kinderfahrrad und ein Trittroller aus Aluminium von 1925. Im
Fahrradmuseum finden Sie auch Klappräder mit 10 bis 26 Zoll von
verschiedenen Fabrikaten, ein Rosenkranz Fahrrad mit Rahmen aus
Blattfedern von 1938 und Rennräder ab 1930 bis 1985.
Windmühle Retz, September 2023:
Fahrradmuseum Retz, September 2023: